Iratxe & Hans

Zwei Trainer zum Anfassen. Und auch unsere beiden Töchter Haizea und Ainhoa gehören zu unserem Team.

Deine Trainer

Iratxe & Hans

Wir sind mehr als nur Trainer – wir sind deine Ansprechpartner, Unterstützer und Motivatoren. Hans und Iratxe stehen für ein offenes Ohr, individuelle Betreuung und ein Training, das Spaß macht.

Iratxe De la Quintana González

5. DAN

Als Kind wusste ich bald, dass ich zwei Sachen im Leben unbedingt erreichen wollte: Kampfsport lernen und ins Ausland gehen. In meiner Kindheit musste ich mich oftmals zur Wehr setzen – nicht zuletzt gegen meine beiden Brüder – und jedes Mal ärgerte es mich, wenn ich bei Streitigkeiten mit den Jungs den Kürzeren zog.

Im Alter von 9 Jahren und als drittes von vier Kindern stieg ich, unterstützt von meinen Eltern, in den Kampfsport mit Karate ein. Zu jener Zeit, Anfang der 80er Jahre, war es gar nicht selbstverständlich, dass ein kleines Mädchen Kampfsport erlernte. Damals hatte Spanien noch bis vor Kurzem in einer Diktatur gelebt und die tief konservativen gesellschaftlichen und politischen Strukturen im Lande verweilten noch lange Zeit in der spanischen und baskischen Gesellschaft.

Der Kampfsport machte mir großen Spaß. Doch leider zogen wir kurze Zeit darauf in eine andere Ortschaft. In unserem neuen Wohnort war das Sportangebot sehr karg und es gab weit und breit keine Kampfsportschule. Es dauerte etwas Zeit, bis der Kampfsport meinen neuen Wohnort erreichte. Eine Taekwon-Do Schule öffnete ihre Tore im Gemeindesportzentrum. Es war mein Vater, der mich aufmunterte, diese damals noch kaum bekannte Kampfsportart nun auszuprobieren. Nach der Vorführung an einem Samstagvormittag meldete ich mich schließlich an. Ich war sofort begeistert. Mit 12 Jahren setzte ich nun überglücklich mein Kampfsporttraining mit Taekwon-Do fort. Mein Trainer erkannte früh Talent in mir und begann mich für die Regionalmeisterschaften vorzubereiten. Innerhalb eines Jahres wurde ich baskische Meisterin und spanische Vizemeisterin. Rasch machte ich mir einen Stammplatz im baskischen Kader und wurde im Alter von 16 Jahren spanische Meisterin mit dem sofortigen Einzug in die spanische Nationalauswahl. Es folgten viele Jahre als Taekwon-Do-Kämpferin für den baskischen und spanischen Kader, dem ich bis 1993 mit großem Erfolg in der Heimat, aber auch auf internationaler Ebene angehörte. Meinen damals geglaubten letzten Kampf bestritt ich in München als zweifache Mutter im Jahr 2005 und wurde dabei bayerische Vizemeisterin. Durch den Sport hatte ich das große Glück, viel zu reisen und andere Länder und Orte kennenzulernen. Dies faszinierte mich außerordentlich! Bald würde sich mein Wunsch, ins Ausland zu gehen, erfüllen.

In der Saison 1993/94 trainierte Jupp Heynckes meine Herzensmannschaft der Primera División, Athletic Club Bilbao. Jupp lernte schnell Spanisch, doch anfänglich ließ er sich in seinen Interviews im baskischen Regionalfernsehen immer von seinem Dolmetscher sprachlich unterstützen. Als begeisterte Fußballfan sah ich mir gerne die Fernsehberichte nach den Wochenendbegegnungen der Primera División an und beobachtete mit großer Spannung seine Statements in deutscher Sprache mit Hilfe seines Dolmetschers. Dies faszinierte mich: die deutsche Sprache klang so völlig unverständlich und bizarr, aber spannend zugleich. Im Sommersemester 1994 studierte ich noch BWL an der Universität des Baskenlandes in Bilbao. Meine Liebe zur Mathematik war zwar groß: jedoch beruhte diese nicht auf Gegenseitigkeit.

Meine Stärke neben dem Sport waren immer schon die Sprachen gewesen. So beschloss ich, mein Studium abzubrechen, um meinen neuen Traum zu erfüllen: das Erlernen der schönen deutschen Sprache. Die Wirtschaftsbücher wanderten in den Schrank, die Grammatikbücher kamen dafür zutage. Ich lernte von nun an die deutsche Sprache. In meinem heimatlichen Umfeld konnte sich niemand erklären, warum ich mich mit dieser völlig unbekannten, unzugänglichen und schwierigen Sprache auseinandersetzen wollte. Und überhaupt, was hatte ich in Deutschland verloren … Die deutsche Sprache reizte mich und wurde schnell zu meiner neuen Herausforderung.

So wechselte ich meinen Lebensmittelpunkt von Spanien nach Deutschland und verlängerte dann meinen ursprünglich für 6 Monate geplanten Aufenthalt bis auf Weiteres. Schuld daran war mein Mann, den ich in dieser Zeit kennen und lieben gelernt habe. Bereits in Spanien erkundigte ich mich nach einer Möglichkeit, Taekwon-Do auch in Deutschland weiter zu trainieren. Der bayerische Landesverband nannte mir die Schule meines Mannes, in der ich mich sofort anmeldete. So konnte ich ohne Unterbrechung Taekwon-Do weiter trainieren. Deutschland und ich liebten uns auf den ersten Blick. Ich mochte sofort dieses wohlgeordnete und durchstrukturierte Land, seine Menschen, die Geschichte und die Sprache – einschließlich der bayerischen Sprache – die Kultur und die Landschaft, die mich an meine Heimat so sehr erinnerten.

Ich fühlte mich schnell heimisch. Mein ständiger Begleiter war damals mein Lexikon, ohne welches ich nie einen Fuß vor die Tür setzte. So erklärte ich mir folgendes Ziel: „Ich werde solange Deutsch lernen, bis ich die Süddeutsche Zeitung ohne Hilfe meines Lexikons durchlesen kann – inklusive aller Beilagen!“ Ich brauchte 2 Jahre, bis ich einen Platz an der Dolmetscherschule in München bekam, wo ich im Jahr 2000 und im ersten Anlauf die Ausbildung zur staatlich geprüften, öffentlich bestellten und allgemein beeidigten Übersetzerin und Dolmetscherin für die spanische Sprache mit Schwerpunkt Wirtschaft (beeidigt durch das Landgericht München II) erfolgreich absolvierte.

Ich hatte den Anspruch, diese Ausbildung aus eigener Kraft zu schaffen: weder meinen Eltern noch dem Staat sollte ich zur Last fallen. So entschied ich, das zu machen, was ich am besten konnte: Taekwon-Do. Schnell und parallel zu meiner Ausbildung gründeten Hans und ich im März 1997 die Taekwon-Do Schule Ammersee, welche wir bis heute mit großer Freude leiten. In Dießen und Herrsching am Ammersee entstanden die ersten Trainingsorte und ein Jahr später eröffnete Weßling den Trainingsbetrieb.

Die positiven Eigenschaften, die mir dieser Kampfsport geschenkt hatte, kamen hier zum Tragen: strukturiertes und zielstrebiges Arbeiten, Opferbereitschaft und Beständigkeit verhalfen mir stets auf dem Weg zu meinem Ziel. Es brauchte mehrere Jahre, bis ich die Früchte meines Erfolgs ernten konnte. Unbeirrt in Richtung Ziel schreiten und dieses niemals aus den Augen verlieren, waren meine einzige Strategie. Ich kannte bereits die Effektivität dieser Methode, die mir wenige Jahre zuvor, auf dem Weg zum 1. DAN (schwarzer Gürtel) im Alter von 18 Jahren schon gedient hatte.

Sport und Sprachen sind bis heute meine größten Leidenschaften, welche ich an meine Kinder weitergegeben habe. Ich spreche fließend 4 Sprachen – auch in verschiedenen bayerischen Dialekten bin ich durchaus bewandert – und erleichtere so die Verständigung im Unterricht bei Schülern internationaler Herkunft, die den Weg in die Taekwon-Do Schule Ammersee finden. Mein Mann Johannes Karlinger (Großmeister und 7. DAN Taekwon-Do) sowie meine Töchter Haizea (22 J.) und Ainhoa (20 J.) runden mein Glück ab.

  • Bestritt meinen ersten Kampf im Alter von 13 Jahren
  • Spanische Meisterin
  • Goldmedaille Internationaler Dänemark Open
  • Goldmedaille Internationaler Portugal Open
  • Goldmedaille Internationaler Bayern Open
  • Goldmedaille Internationaler Austrian Open
  • 9-fache baskische Meisterin
  • 2-fache bayerische Vizemeisterin
  • 2014 IHK-zertifizierte Kampfsporttrainerin

Johannes Karlinger

7. DAN

Kampfsport hat mich schon seit Anfang meiner Schulzeit fasziniert. Leider gab es in meinem Heimatort Landsberg außer Fußball und Leichtathletik kein großes Sportangebot.

Als ich 9 Jahre alt war, wurde im Sportverein eine Judoabteilung gegründet. Eigentlich wollte ich immer Karate lernen, aber Judo ist ja auch etwas in dieser Richtung. Dort habe ich regelmäßig trainiert, bis ich etwa 12 Jahre alt war. In der gleichen Bundeswehrturnhalle entstand dann eine Taekwon-Do-Abteilung unter der Führung von dem damaligen deutschen Meister Uli Fingerhut. Dadurch, dass Taekwon-Do zur selben Zeit trainierte, konnte ich neben meinem Judotraining immer die hohen Kicks und die spektakulären Sprungtechniken der Gruppe bewundern. Die Bruchtests, bei denen immer viele Bretter zerschlagen wurden, gefielen mir so gut, dass ich den Trainer um ein Probetraining bat. Trotz des Muskelkaters am nächsten Tag und einer gebrochenen Hand bei meinem ersten Bruchtest bin ich dann beim Taekwon-Do geblieben.

Durch den Arbeitsplatzwechsel des damaligen Trainers Uli Fingerhut blieb die Taekwon-Do-Abteilung dann plötzlich ohne Führung und stand kurz vor der Auflösung. Da ich als 15-Jähriger mit dem blauen Gürtel der höchst graduierte Sportler war, habe ich die Taekwon-Do-Schule Landsberg mit etwa 10 Schülern übernommen. Unterstützt durch den Großmeister Herrn Kwon Jae Hwa, der zweimal jährlich ein Wochenendtraining bei uns durchführte, konnte die Schule stetig wachsen. In den 70er Jahren entstand durch die Kung-Fu-Filme, die fast jedes Wochenende in den Kinos liefen, ein unglaublicher Zulauf. Wir trainierten in einem relativ kleinen Gymnastiksaal mit teilweise über 120 erwachsenen Sportlern gleichzeitig.

Städtevergleichskämpfe mit Kaufbeuren und Dachau hatten die Ausmaße von heutigen Landesmeisterschaften. Mit der Einführung der Kampfweste im Jahr 1973 wurde das Taekwon-Do total verändert. Die Umstellung vom kontaktlosen Kampf, in dem es keine Berührung geben sollte, zum Vollkontakt war für viele eine große Hürde. Für mich war es eine willkommene Bereicherung meines Sports. Konnten doch jetzt auch Elemente wie Kondition, Kraft und Härte mit eingebracht werden. Bislang brauchte ein erfolgreicher Kämpfer nur eine gute Technik und Gelenkigkeit. Wettkämpfe wurden in Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften ausgetragen. Um bei Mannschaftsmeisterschaften starten zu können und um den Kader zu vergrößern, gründeten wir eine Kampfgemeinschaft aus den Orten Kaufbeuren, Dachau und Landsberg. In den 80er Jahren kam dann Schongau dazu. Es folgten viele Jahre, in denen wir das Wettkampfgeschehen in Bayern eindeutig dominierten. Besonders zu erwähnen sind die Erfolge von unserem Dieter Horn, der 1980 den ersten deutschen Weltmeister Rainer Müller eindrucksvoll besiegte. Eugen Nefedow brachte es sogar zweimal bis zum Vizeweltmeister 1979 in Sindelfingen und 1983 in Kopenhagen. Ein normales Wettkampftraining mit diesen Kämpfern, das wir einmal monatlich abhielten, war intensiver als jede Landesmeisterschaft.

Einen neuen Schwung in die Taekwon-Do-Schule Landsberg brachte ein Mädchen aus Spanien. Sie trat im Oktober 1994 in meine Schule ein. Sie behielt es zunächst für sich, dass sie bereits in Spanien erfolgreich Wettkämpfe bestritten hatte. Ich war aber erstaunt, mit welcher Leichtigkeit sie kickte. Bei Trainingskämpfen mit meinen Schülerinnen erkannte ich sofort ihre Klasse und meldete Iratxe bei den Regionalmeisterschaften an. Bei ihrem ersten Einsatz in der Rudi-Sedlmayer-Halle in München wurde sie zwar nur Zweite, dominierte aber bei allen weiteren Einsätzen die Konkurrenz und hatte ihren Stammplatz immer ganz oben auf dem Treppchen. Es folgten zwei Jahre, in denen wir auf jedem Taekwon-Do-Wettkampf präsent waren, den wir hier in Deutschland oder im benachbarten Ausland finden konnten. Iratxe sammelte in dieser Zeit Medaillen wie kaum jemand in seiner gesamten sportlichen Laufbahn. In dieser Zeit verliebten wir uns trotz der sprachlichen Schwierigkeiten. Ich sprach damals noch kein Wort Spanisch und sie am Anfang kaum ein Wort Deutsch, was sie aber sehr schnell lernte. Bei meinen Bemühungen, ihr Bayern zu zeigen, und bei einer Radtour um den Wörthsee war sie so angetan von der Landschaft und den Menschen, dass sie den Wunsch hatte, hier zu wohnen. Da auch mir das 5-Seen-Land als eines der schönsten Gebiete in Deutschland erscheint, sind wir dann 1998 hierher gezogen und wohnen mit unseren beiden Kindern in Seefeld und haben diesen Schritt bis heute nicht bereut.

  • Deutscher Vizemeister
  • Bayerischer Meister
  • Wettkampftrainer
  • Mit 9 Jahren mit Judo begonnen.
  • Mit 13 Jahren zu Taekwon-Do gewechselt.
  • Mit 15 Jahren bereits die Taekwon-Do-Schule Landsberg übernommen und bis 1997 geleitet.
  • Mit 18 Jahren Prüfung zum 1. DAN.
  • Mit 18 – 30 Jahren mehrfach bei bayerischen und deutschen Mannschafts- und Einzelmeisterschaften für die TKD-Gemeinschaft Kaufbeuren erfolgreich.
  • 1976 – 1979 Mitglied der Bayernauswahl unter dem damaligen Bundestrainer Herrn Park Soo Nam.
  • 1979 – Aufbau einer Leistungsgruppe, wobei meine Schüler regelmäßig Plätze zwischen 1. und 3. bei den bayerischen Meisterschaften belegten.
  • 1976 Kampfrichterlizenz auf Landesebene.
  • 1980 Kampfrichterlizenz auf Bundesebene.
  • 1981 Erwerb der Prüferlizenz der DTU.
  • 1997 Gründung der Taekwon-Do-Schule Ammersee, zuerst die Orte Dießen und Herrsching.
  • 1998 Erweiterung der Schule durch den Ort Weßling. Danach Seefeld, Hechendorf, Andechs, Grafrath und München.

Auch in unserem Team

Haizea und Ainhoa

Von klein auf Taekwondo im Herzen. Unsere beiden Töchter, Haizea (*Juli 2002*) und Ainhoa (*Januar 2005*), sind von Anfang an Teil der Taekwondo-Schule Ammersee – im wahrsten Sinne des Wortes. Schon während ihrer Schwangerschaft war ihre Mutter als aktive Taekwondo-Trainerin auf der Matte, sodass beide Töchter bereits im Mutterleib erste „Trainingserfahrungen“ sammeln konnten. Und kaum auf der Welt, begleiteten sie ihre Mutter schon im Windelalter regelmäßig zum Training.

Was spielerisch begann, wurde bald zur Leidenschaft: Beide wuchsen mit Taekwondo auf, erlebten die Disziplin, die Freude an der Bewegung und die Werte, die dieser Sport vermittelt – von klein auf. Wie alle anderen Schüler absolvierten sie sämtliche Prüfungen, durchliefen die klassischen Trainingsinhalte und stellten sich regelmäßig der Herausforderung des Bruchtests. Über die Jahre hinweg entwickelten sie sich mit viel Fleiß, Durchhaltevermögen und Begeisterung bis zum Schwarzgurt und darüber hinaus – heute stehen sie als erfahrene, beliebte Trainerinnen auf der Matte und geben ihr Wissen und ihre Leidenschaft mit großer Hingabe an unsere Schüler weiter. Doch auch abseits des Dojangs waren sie vielseitig engagiert: Vom Flamenco-Tanz über Turnunterricht im Verein, Ballett und Schach bis hin zum ergänzenden Spanisch- und Englischunterricht an externen Sprachschulen – sie haben stets mit Freude und Neugier Neues gelernt und sich breit gefördert.
Ihre schulische Laufbahn meisterten beide mit Bravour. Vom Kindergarten über die Grundschule bis zum Abitur am Gymnasium Tutzing begleiteten sie die schulischen Herausforderungen mit der gleichen Disziplin wie im Taekwondo. Anschließend absolvierten sie erfolgreich die Ausbildung zur staatlich geprüften Übersetzerin und Dolmetscherin in München – Haizea mit den Sprachen Spanisch und Französisch, Ainhoa mit Englisch und Spanisch, jeweils mit dem Fachgebiet Wirtschaft. Derzeit absolviert Haizea ein Praktikum, während Ainhoa soeben ihren Abschluss erreicht hat und sich ebenfalls auf ein Erasmus-gefördertes Auslandspraktikum vorbereitet. Es erfüllt uns als Eltern und Trainer mit großem Stolz, dass beide ihren Weg gefunden haben – nicht nur akademisch und beruflich, sondern auch im Taekwondo. Ihre tiefe Verbundenheit mit unserer Schule, ihr Engagement und ihre sympathische Art machen sie zu wertvollen Vorbildern für unsere Schüler – und zu einem ganz besonderen Teil der Taekwondo-Familie Ammersee.